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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 401

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. 401 Schwerlich würde dies Ziel im nordöstlichen Deutschland so bald erreicht sein, wenn nicht eben damals in der Mark Brandenburg ein Mann aufgetreten wäre, den wir mit Stolz und Freude als den Be- gründer des später so ruhmreichen brandenburgisch-preußischen Staates begrüßen. Markgraf Albrecht von Ballenstädt, gewöhnlich Albrecht der Bär genannt, aus dem Hause der Askanier, war vom Kaiser Lothar von Sachsen 1134 und dann noch förmlicher von Kaiser Konrad Iii. 1142 mit der Markgrafschaft Brandenburg belehnt und zwar so, daß er nicht mehr abhängig von Sachsen, sondern als selb- ständiger Reichsfürst seine Markgrafschaft erblich besitzen solle mit allen den Ehren und Rechten, welche sonst nur Herzögen zukommen. Er ward Erzkämmerer des deutschen Reichs, so wie die übrigen Herzöge Erzmarschall, Erzmundschenk, Erztruchseß u. s. w. waren. Er benutzte den erwähnten wendischen Kreuzzug sogleich, um seine Herrschaft bis an die Oder auszubreiten, und war entschlossen, das Heidenthum um jeden Preis niederzukümpfen und das Christenrhum zur alleinigen Herrschaft zu erbeben. Deshalb berief er sofort deutsche, besonders holländische Colonisten in das entvölkerte und verödete Land, die den Boden fleißig anbauten, Städte gründeten und zahlreiche Dörfer anlegten, lieberall erhüben sich die schützenden Burgen mächtiger Ritter, gelehrte Mönche und fromme Priester kamen schaarenweise herbei; die lange darnieder- liegenden Bisthümer von Havelberg und Brandenburg wurden glänzender als je wieder aufgerichtet und fester begründet. Auch die seit dem ersten Kreuzzug im gelobten Lande gestifteten kriegerischen Mönchsorden der Johanniter und Tempelherren bat ec um Ueberlassung einer Anzahl von Brüdern und Rittern, die mit den Werken der Liebe und mit der Kraft des Schwertes die Ueberreste des Heidenlhums völlig zu Boden werfen sollten. Und wunderbar blühte das Land unter seiner eignen und seiner askanischen Nachfolger kräftiger Leitung auf. Ueberall wurden Wälder ausgerodet, Sümpfe ausgetrocknet, öde Haidestrecken urbar gemacht, Wohlstand und rege Thütigkeit konnte man nach allen Seiten hin mit Behagen wahrnehmen. Selbst die Wenden, die als Besiegte das schwere Loos hatten, Leibeigene der deutschen Sieger zu werden, wurden von der frischen und strebsamen Thätigkeit der deutschen Ansiedler mit fortgerissen, entsagten dem trägen Brüten und sinnlichen Nichtsthun und wetteiferten mit ihren Grundherren im Anbau des Bo- dens und in der Erweiterung der Cultur. Die mildere Sinnesart, die mit dem Christentyum in's Land gekommen war, verschaffte vielen solcher wendischen Dienstleute die Freiheit und allmälig verschmolzen sie mit ihren deutschen Ueberwindern zu einem kräftigen und lebens- frischen Volksstamm, dem eine große Zukunft aufbehalten war. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. und den König von England. Hatten bisher die Päpste seit Gregor's Vii. Zeit einen Sieg nach dem andern über die Kaiser und Könige erlangt und ihre theo- kratische Oberherrschaft trotz alles Widerstandes immer durchführen v. Nohden, Leitfaden. 26

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 658

1859 - Lübeck : Rohden
658 Xxv. §. 13. Nordamerikamsche Zustände. verfaulten Staaten des spanischen Amerika, daß es gleich Anfangs eine ehrenwerthere Bevölkerung ausgenommen hat. Nicht golddurstige Abenteurer waren es, welche sich über die nordamerikanischen Küsten- länder wie über eine reiche Beute herwarfen, sondern ernste und ge- reifte Christen, die um ihres Glaubens und ihrer kirchlichen Sitte willen aus dem Lande ihrer Väter weichen und sich jenseit des Oceans eine neue Heimath suchen mußten. Die Haupteinwanderung geschah um 1620 von streng gewissenhaften, gesetzlich eifrigen Puri- tanern aus England. Unter Psalmengesang begannen sie im Schweiße ihres Angesichts den rauhen Boden des sogenannten Neu- England umzubrechen und die Waldeswüste in fruchtbare Aecker und blühende Städte zu verwandeln. Andere verfolgte Protestanten (Hu- genotten) kamen aus Frankreich, andere aus Holland und Deutsch- land (Pfalz, Salzburg). Quäker richteten sich in Pennsylvanien ein, eben dort siedelte sich auch die Brüdergemeinde an. Aus England kam ein fortwährender Zufluß, je nachdem die kirchlichen Verfolgun- gen dort gegen die eine oder die andere Partei gerichtet waren, Ka- tholiken, Episcopale, Presbyterianer, Methodisten u. s. w. Erst in neuerer Zeit hat die massenhafte Einwanderung ungläubiger, gegen das Chriftenthum gleichgültiger oder feindseliger Protestanten begonnen, leider in überwiegender Zahl aus Deutschland. Diese überaus ge- mischte Bevölkerung, die sich erst allmälig zusammenzuschmelzen und eine eigcnthümliche Nationalität zu bilden beginnt, stand ursprünglich unter englischer Herrschaft und hatte nicht bloß die Sprache, sondern auch die politischen, gerichtlichen und gesellschaftlichen Gewohnheiten Eng- lands auf amerikanischen Boden übertragen. Zwar gab es auch fran- zösische Besitzungen in Cañada und am Mississippi; die Holländer, die Schweden, auch die Spanier hatten hier und va kleinere Besitztheile; aber es ist ihnen nach und nach Alleö wieder abgenommen, und nach fast hundertjährigen blutigen Kämpfen hat auch Frankreich weichen und im Pariser Frieden 1763 (nach dem Schluß des siebenjährigen Krieges in Deutschland) seine Besitzungen in Nordamerika an Eng- land abtreten müssen (1803 gab Frankreich auch Louisiana ab). Eng- land beherrschte also in Amerika ein weites Gebiet, fast so groß wie halb Europa. Aber es sollte erfahren, daß eine europäische Bevöl- kerung jenseit des Meeres, über einen ungeheuren Flächenraum aus- gebreitet, in Kämpfen und Wagnissen aller Art geübt, reich und mäch- tig durch Handel und Grundbesitz, kühn in ihren Entschlüssen, wag- halsig in der Ausführung, sich nicht so leicht von Europa aus Gesetze vorschreiben läßt, am wenigsten von einer parlamentarischen Regierung.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 660

1859 - Lübeck : Rohden
660 Xxv. §. 13. Nordamerlkanische Zustände. sich angesiedelt, sind sie über das Gebirge hinübergestiegen in das Mississippithal; sie haben den Mississippi und Missuri überschritten und sind bis an das Felsengebirge vorgedrungen; sie haben auch über die Felsengebirge ihren gefährlichen Weg gefunden, haben den stillen Ocean erreicht, haben eine Anzahl merikanischer Provinzen zu ihren Besitzungen hinzugezogen, und beherrschen jetzt eine Ländermasse fast so groß wie der ganze Contincnt von Europa, ein Gebiet voll der größten Neichthümer mit aller Mannigfaltigkeit des Bodens, des Klimas und der Erzeugnisse. Aus den dreizehn Staaten sind bereits einunddreißig geworden, manche so groß und größer als ein Königreich, und eö sind noch gewaltige Landerstrecken übrig, aus denen immer neue Staaten sich bilden können. Wie Pilze über Nacht wachsen an allen Orten die Städte aus der Erde, und die vor zehn Jahren erst neu- gegründet wurden, zählen nun schon ihre Einwohner nach Zehntausen- den. Denn in immer steigenden Verhältnissen wachst die Zahl der Bevölkerung. Vor sechzig bis siebenzig Jahren mochte sie kaum drei Millionen betragen, jetzt wird sie schon auf fünfundzwanzig Millionen berechnet, und mit jedem Jahr kommen neue Hunderttausende hinzu aus Deutschland, aus Irland, aus England, sogar Inder und Chi- nesen eilen über das stille Meer hinüber, angelockt von den Goldgru- den Californiens. Solch rasche Vermehrung der Bevölkerung muß natürlich alle Arme und Kräfte zur angestrengtesten Thätigkeit spor- nen und der ohnehin dem angelsächsischen Charakter eingeprägte Ge- schästigkeitstrieb, die Sucht zu schaffen, zu gestalten, nach außen zu wirken, ist in Amerika zu einer fiebrigen Hast, zu einer Alles über- stürzenden Eile, einem Rennen und Laufen, Drängen und Treiben, Wetten und Wagen auögebildet, dergleichen sich kaum irgendwo sonst in christlichen Ländern noch findet. Da sind unermeßliche Landstrecken voll des fruchtbarsten Bodens anzubauen, Wälder zu lichten, Sümpfe auszutrocknen, wüste Flächen urbar zu machen; da sind unerschöpfliche Kohlen- und Eisengruben auszubeuten, da sind zahllose Canäle, Land- straßen, Eisenbahnen zu bauen, da sind immer neue Straßen, Dörfer, Städte aufzurichten, und die waghalsigsten, in unseren Augen tollkühn- sten Unternehmungen drängen sich mit einer köpf- und herzverwirren- den Eile und Endlosigkeit, also daß für die stilleren Beschäftigungen, für Künste und Wissenschaften kaum ein Räumchen übrig bleibt. Und wozu das alles? Welches ist das Ziel, nach dem der Amerikaner trachtet? „Geld zu machen" das ist sein Streben, leider oft sein einziges Streben. Die zarteren und feineren Gefühle, die heiligeren Pflichten gehen ihm unter diesem Jagen nach irdischem Reichthum in
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